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Name und Herkunft des Familiennamens BROCH 

Die Ortsbezeichnungen "bruch, broich, brok" (fränkisch-sächsi­schen Ursprungs) und das mittelhochdeutsche "bruoch" haben dieselbe vielseitige Bedeu­tung: Sumpf, Moorland, sumpfige Buschparzelle, wässeriges Land. Bei Ableitung von brechen bedeutet das althochdeutsche "bruoh" soviel wie "Stelle mit hervorbrechendem Wasser". Unzählige Flur- und Orts­namen im rheinisch-bergi­schen Raum belegen den Familiennamen Broch, z.B. Broch bei Olpe, Broich bei Mülheim a.d.Ruhr, Broch bei Kürten, Lacher Broch in Köln. Eine auf das Solinger Klingenhandwerk bezogene Deutung des Familiennamens Broch gibt Heinrich Kelleter: "Das Vorkommen der Sumpf- und Bruch (Brock)schmiede findet sich östlich von Solingen noch für die Gegend von Versmold, Amt Ravensberg, zum Jahre 1277 in einer Urkunde bezeugt, die ausdrücklich von „fabris palustribus redet, qui brocsmithe vocantur“, von Sumpfschmieden, die Brockschmiede heißen. Noch im späten Mittelalter kommen in Solingen die Schmiedefamilien Brach, Broch und Brock vor. Damit ist bei Versmold und Solingen eine technische Ur­tradition durch die Brockschmiedereien belegt, wo man das Eisen "brach".

Solingen war gegen Ende des 16. Jahrhunderts und durch das 17. Jahrhundert hindurch der Sitz mehrerer berühmter Waffenschmiede, zu denen auch Angehörige der Fami­lie Broch gehörten. Generation auf Generation vererbten sich die aus jener Zeit stammenden Solinger Klingen, die dann oft je nach der Mode mit neuen Griffen ver­sehen wurden. Broch-Schwerter sind noch seltener als die alten Ferrara-Schwerter. Lange Zeit sind Solinger Klingen von Kölner Fernhandels-kaufleuten in den Handel gebracht worden, bis die Einführung stehender Heere die Waffenausfuhr gewaltig steigerte und die Handwerks-meister selbst als Klingenkaufleute in die weite Welt zo­gen, so Johannes Broch, welcher um 1730 „nach Ostindien verreyset" war.

Der Herstellungsprozeß der Schwerter und Messer glie­derte sich im Laufe der Zeit in arbeitsteilige Produktionsabschnitte. Es wur­den Schwertschmiede, Härter, Schleifer, Schwertfeger u.a. unterschieden, die in Hand­werksbruderschaften, auch Ambachten genannt, zusammengeschlossen waren. Der Schmied formte den vom Reckhammer gelieferten Rohling zur Klinge aus, der Härter härtete den Stahl, der Schleifer polierte und schärfte die Klinge und schließlich wurde vom Reider oder Schwertfeger das Endpro­dukt Schwert zusammengesetzt. Auch die Aus­übung der einzelnen Handwerke lief räumlich getrennt voneinander ab. Die Klingenhandwerker waren meist selb­ständige Meister mit eigenem Kotten und eigener Werkstatt.

An der Spitze dieser zünftigen Bruderschaften standen vier jährlich neu zu wählende Rat­leute und ein Vogt. Viele Schwertschmiede Broch haben als Ratsmänner und Vögte ihrer Bruderschaft Dienst getan, so Jan Broch vom Mangenberg und Gottfried Broch, Sohn von Johann Peter Broch und Anna Clara Elisabeth von Driesch. Zu den Bruderschaften der privilegierten Schwert-handwerker gezählt zu werden, galt als ein besonderer Vorzug. Im Volksmund galten die Schmiede, die kostba­re Klingen schmiedeten, lange als durch Zauberkraft befähigte Männer, deren geheimnisumwitterte Schmiedearbeit sich auch in vielen Sagen niederschlug („Wieland, der Schmied“).